Martin Bühler (Politiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Martin Bühler

Martin Bühler (* 30. August 1976[1]) ist ein Schweizer Politiker (FDP). Er ist Regierungsrat und ab dem 1. Januar 2023 Vorsteher des Departements für Finanzen und Gemeinden des Kantons Graubünden.

Leben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kindheit und Familie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Bühler wurde als jüngeres von zwei Geschwistern (Bruder Peter Theophil Bühler, * 1975) in Zürich geboren und verbrachte einige frühe Kindesjahre im zentralafrikanischen Gabun. Sein Vater, Ueli Bühler, war dort als Arzt im Albert-Schweitzer-Spital in Lambaréné tätig, seine Mutter, Agathe Bühler-Flury, übernahm die Leitung der medizinischen Administration. Den Rest seiner Kindheit verbrachte Martin Bühler in Schiers im Prättigau. Martin Bühler ist verheiratet, hat drei Kinder und wohnt in Fideris im Prättigau.[1]

Ausbildung und berufliche Tätigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Bühler erwarb 1997 an der Evangelischen Mittelschule Schiers das Bündner Lehrerpatent. 1998 bis 2008 war er als Primarlehrer an den Schulen Sonnenberg in Thalwil und Rüterwis in Zollikon tätig. Danach wechselte er zum Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), wo er als Projektleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Internationale Beziehungen Verteidigung arbeitete. In dieser Tätigkeit war er auch in Afrika und auf dem Balkan stationiert. Im Jahr 2013 kehrte Martin Bühler nach Graubünden zurück, um an der Pädagogischen Hochschule Graubünden (PHGR) eine Stelle als Dozent anzunehmen und später als Verwaltungsdirektor tätig zu sein. 2016 übernahm er die Leitung des Amts für Militär und Zivilschutz Graubünden (AMZ)[2]. In dieser Rolle wirkte er als treibende Kraft hinter der Entwicklung präventiver Testungen während der Corona-Pandemie[3][4][5][6][7][8][9][10][11][12][13][14]. Er machte Graubünden damit zum Vorreiter[15] auf einem Weg, der später bundesweit übernommen wurde[16][17].

Militär

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rekruten-, Unteroffiziers- und Offiziersschule der Schweizer Armee absolvierte Martin Bühler bei den Grenadieren. In den Jahren 2004 und 2005 leistete er Friedensförderungseinsätze im Nahen Osten (UNTSO) und im Kosovo (KFOR). Seit 2022 ist Bühler Oberst im Generalstab im Stab des Kommandos Spezialkräfte (KSK).

Politik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Bühler wurde schon früh durch seine Familie politisch geprägt: Seine Mutter Agathe Bühler-Flury (FDP) war 30 Jahre lang in verschiedenen politischen Ämtern tätig, darunter als Schulratspräsidentin der Gemeinde Schiers, während 16 Jahren als Grossrätin für den Kreis Schiers, als Mitglied und 2002 bis 2003 als Präsidentin der Geschäftsprüfungskommission des Kantons Graubünden. 2006 wurde sie vom Grossen Rat (Kantonsparlament) zur Standespräsidentin und damit zur höchsten Bündnerin gewählt. Sie war dabei erst die dritte Frau, die in dieses Amt gewählt wurde. Martin Bühlers Ururgrossvater Peter Theophil Bühler sass ab 1873 für die FDP im Bündner Grossen Rat, Kleinen Rat (Regierung) und schliesslich auch im Nationalrat.

Martin Bühler ist seit 2001 Mitglied der FDP Graubünden. Im Herbst 2021 setzte er sich an der Delegiertenversammlung der FDP im zweiten Wahlgang gegen den Churer Stadtpräsidenten Urs Marti als Kandidat für die Regierung durch[18]. Am 15. Mai 2022 schaffte er mit 28'649 Stimmen – und damit dem zweitbesten Resultat[19] – die Wahl in die Bündner Regierung. Ab dem 1. Januar 2023 übernimmt er sein Amt als Vorsteher des Departements für Finanzen und Gemeinden von seinem Vorgänger Christian Rathgeb (FDP).

Dokumentationen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • SRF Reporter: "Das Coronavirus verunsichert die Schweiz – Unterwegs mit dem Bündner Krisenmanager"[3], Ausstrahlungsdatum: 1. März 2020
  • SRF Reporter: "Der Krisenchef – Unterwegs mit Martin Bühler"[4], Ausstrahlungsdatum: 26. April 2020
  • SRF Reporter: "Zwei Männer im Kampf gegen Corona"[12], Ausstrahlungsdatum: 28. April 2021
  • Qultur: "Status: Bündner"[20], Ausstrahlungsdatum: 25. November 2022
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. ↑ a b Lebenslauf, Website von Martin Bühler, abgerufen am 30. November 2022.
  2. ↑ Neuer Leiter Amt für Militär und Zivilschutz. Standeskanzlei Graubünden, 28. April 2016, abgerufen am 30. November 2022.
  3. ↑ a b Das Coronavirus verunsichert die Schweiz – Unterwegs mit dem Bündner Krisenmanager. SRF Schweizer Radio und Fernsehen, 1. März 2020, abgerufen am 30. November 2022.
  4. ↑ a b Der Krisenchef – Unterwegs mit Martin Bühler. SRF Schweizer Radio und Fernsehen, 26. April 2020, abgerufen am 30. November 2022.
  5. ↑ Letzte Rettung vor dem Lockdown – Graubünden versucht es. Basler Zeitung, 10. Dezember 2020, abgerufen am 30. November 2022.
  6. ↑ With eye on ski season, Swiss canton mass-tests to catch symptom-free COVID cases. Thomson Reuters, 11. Dezember 2020, abgerufen am 30. November 2022.
  7. ↑ Rund 15'000 Personen am ersten Massentest der Schweiz. SRF Schweizer Radio und Fernsehen, 14. Dezember 2020, abgerufen am 30. November 2022.
  8. ↑ Massenhaft Tests, jeden Tag, bis zum Sommer: So will Graubünden das Virus eindämmen. Neue Zürcher Zeitung, 14. Januar 2021, abgerufen am 30. November 2022.
  9. ↑ Der Bündner Martin Bühler ist der Kopf hinter der innovativsten Schweizer Corona-Politik. Aargauer Zeitung, 29. Januar 2021, abgerufen am 30. November 2022.
  10. ↑ Gratis-Selbsttest in der Apotheke – aber wozu eigentlich? Der Schweiz droht der nächste Corona-Rückschlag. Neue Zürcher Zeitung, 11. März 2021, abgerufen am 30. November 2022.
  11. ↑ Massentests sind kein Wundermittel – die neue Strategie wird für die Kantone und Firmen zu einer riesigen Herausforderung. Neue Zürcher Zeitung, 11. März 2021, abgerufen am 30. November 2022.
  12. ↑ a b Zwei Männer im Kampf gegen Corona. SRF Schweizer Radio und Fernsehen, 28. April 2021, abgerufen am 30. November 2022.
  13. ↑ «Mit der Analyse des Abwassers wollen wir Corona-Tests ersetzen». Der Bund, 11. Juli 2021, abgerufen am 30. November 2022.
  14. ↑ «Wir sind halt ewige Chifler» - Graubünden verlangt radikalere Schritte im Kampf gegen Corona. NZZ magazin, 4. September 2021, abgerufen am 30. November 2022.
  15. ↑ Der Schweizer Corona-Weg: Was macht das Land anders? Stern TV, 17. März 2021, abgerufen am 30. November 2022.
  16. ↑ Das sagt der Bündner Experte zur Test-Offensive des Bundesrats. Neue Zürcher Zeitung, 5. März 2021, abgerufen am 30. November 2022.
  17. ↑ Bundesrat ändert Corona-Kurs. Berner Zeitung, 24. Januar 2021, abgerufen am 30. November 2022.
  18. ↑ FDP geht mit Bühler. Südostschweiz, 6. Oktober 2021, abgerufen am 30. November 2022.
  19. ↑ Resultate Regierungswahlen 2022. Standeskanzlei Graubünden, abgerufen am 30. November 2022.
  20. ↑ Qultur: «Status: Bündner» mit Martin Bühler. 24. November 2022, abgerufen am 28. Juni 2024.
Personendaten
NAME Bühler, Martin
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker (FDP)
GEBURTSDATUM 30. August 1976
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Martin_Bühler_(Politiker)&oldid=246276025“